Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche
ISSN 2509-7601
Neues Gotteslob - Themenseite 1 - Situationsanalyse
"Deutlich konservativer" - Die Ex-Geheimakte Gotteslob mit der Turbo-Vermarktung
"Der norddeutsch-„preußische“ Charakter, der das derzeitige Gotteslob von 1975 prägt, wurde deutlich entschärft ..."
- Das irritierende Unter-die-Leute-Bringen des neuen Gotteslobs
- Apropos Pseudo-Partizipation ...
- Vier Thesen zum neuen Gotteslob und die strengste Geheimhaltung
- Vergessen? Das neue Gotteslob, die Piusbruderschaft und Huub Oosterhuis
- Ausgewählte Komplett-Verzeichnisse des neuen Gotteslobs
- Die Basis ist einmal wieder gefragt: Beispiel Orgelbuch ... Januar 2014
- Buchverlag: Das neue Gesangbuch als gewaltige Umstellung
- Subjektive Liedauswahl? GL 467 nicht mehr im Stammteil ...
- Babylonische Liederverwirrung durch Retro-Fassungen?
- Liederdatenbank für alle Gemeinden ohne Expertenexperimente
Ein kirchenmusikalisch tätiger Theologe aus Österreich gab unlängst zum Besten, dass er das neue Gotteslob als "deutlich konservativer" einordne und für "ein Buch aus der Ära Benedikt XVI." halte. Neben wiedereingliederten alten Melodien seien Texte mitaufgenommen worden, die es nie und nimmer in das Gotteslob von 1975 geschafft hätten. Derartige Statements kirchlicher Angestellter sind selten. Insofern lässt auch die Feststellung Michael Gassmanns aufhorchen: "Überhaupt lässt sich eher ein konservativer Zug des ganzen Gesangbuch-Unternehmens feststellen, das offenbar mit viel Behutsamkeit vorangetrieben wurde."
Nach nun über zehnjähriger Gotteslob-Geheimhaltung mag das extrem kleine Zeitfenster der konkreten Vorbereitungsphase für die Gemeinden sehr befremden. Das überaus lange Warten auf die römische Unbedenklichkeitserklärung soll den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. So dürften die erheblichen Druckpannen für sich sprechen. In der Gerüchteküche ist gar von einer Million Gotteslob-Mängelexemplaren, siebenstelligen Schadenersatzsummen und einer Einigung die Rede. Die Hälfte aller Bistümer soll betroffen sein.
Das hier nur zum Troste für diejenigen, die mit dieser besonderen Art der Gotteslob-Entschleunigung noch nicht umzugehen wissen: Link zu "Alles fließt ..."
Indes wird für das millionenschwere Luxusprodukt der finanzstarken deutschen Kirche die Werbetrommel kräftig gerührt. Zahlreiche kirchenmusikalische Angestellte treten nahezu unverhofft nach sehr langem Schweigen als begeisterte Apologeten der gefühlten Arkandisziplin "Neues Gotteslob" auf. Kein Tag vergeht, an dem nicht in recht plakativer Weise das neue Buch kommerziell mit mehr oder weniger notwendigen Zusatzartikeln beworben wird. Diejenigen, die gut eingeweiht und mit einem gefühlten Gotteslob-Herrschaftswissen ausgestattet waren, konnten sich bereits in der Notenverlagsszene (siehe z.B. "Das Orgelbuch der Domorganisten") offenbar bestens platzieren.
Gewiss mag man sich hier und da mit dem Endergebnis des Stammteils anfreunden. Das Unter-die-Leute-Bringen des verordneten Buches einnert jedoch an eine machtbewusste Kirche der 50er-Jahre. Man darf das Phänomen Angst durchaus als Ratgeber der überwiegend im Geheimen agierenden Gotteslob-Verantwortlichen vermuten. Es ist eine Kirche der Furcht vor dem offenen Diskurs, die sich hier mittels eines edlen Gesangbuches präsentiert.
Apropos Pseudo-Partizipation und Privatmeinung von "Experten" ...
Tatsächlich steht in einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom 20.02.2013: "Das Neue am „Gotteslob“ ist wohl auch die umfangreiche Beteiligung von Kirchengemeinden während des Entstehungsprozesses." Insider staunen angesichts dieser Behauptung. Fakt ist hingegen, dass das Gotteslob von 1975 in der gerne zitierten Akzeptanzerhebung von 2003 überdurchschnittlich gut abgeschnitten hatte. Offenbar war diese Akzeptanzerhebung der einzige größere Miteinbezug der Gemeinden! (Die lächerlich geringe Anzahl der Testgemeinden bei der späteren Teil-Probe-Publikation, die trickreich die Liedauswahl erst gar nicht thematisierte, verstärkt diesen Eindruck administrativer Angst.)
Schaut man sich die genannte Akzeptanzerhebung genauer an, so drängen sich derweil Fragen auf: Wurden die Experten ihrem eigentlichen Auftrag gerecht? Nutzten sie die wissenschaftlich verbrämt erscheinende Erhebung vielleicht nur da, wo sie ihrem persönlichen Gusto argumentativ behilflich war?
Hier nur zwei Beispiele: Wie ist es zu verstehen, dass beispielsweise das Lied "Wir glauben an den einen Gott" (GL 467; Quack) von der Experten-Kommission aus dem Stammteil gestrichen wurde und das NGL "Kleines Senfkorn Hoffnung" gar nicht erst hineinkam, obwohl beide Gesänge laut dieser Akzeptanzerhebung von den Gemeinden explizit wohlwollend bewertet und gewünscht wurden? Auch wenn man persönlich vielleicht ganz andere Gesänge bevorzugen mag und es völlig klar ist, dass hinsichtlich der Liedauswahl zuweilen Enttäuschungen vorprogrammiert sind, so stehen zwei Optionen ultimativ im Raum: Entweder nimmt man die Gemeinden mit ihrem deutlichen Willen ernst oder man lässt es sein. Der schöne Anschein allein reicht nicht.
Vier Thesen zum neuen Gotteslob These 1: |
"Unter strengster Geheimhaltung ist in den vergangenen Jahren das neue Gotteslob entstanden" (Kirchenbote - Bistumszeitung Osnabrück)
Realitäten sind in der Regel komplex, und so verhält es sich auch mit dem neuen Gotteslob hinsichtlich der Entstehung und des Ergebnisses. Wegen der gefühlten Deutungen auf kirchlich-administrativer Ebene, es hätte doch niemals die Gefahr einer möglichen römischen Tilgung der Oosterhuis-Texte- und Lieder im neuen Gotteslob bestanden, scheint es notwendig zu sein, den vielerorts beachteten und auf der Themenseite 2 "Neues Gotteslob, Piusbruderschaft & Huub Oosterhuis" zu lesenden Text allein schon wegen seiner dokumentarischen und systemischen Informationen weiterhin bestehen zu lassen. Gewiss erfordert das Lesen jener Zeilen ein gerüttelt Maß an Konzentration bei der Sinnentnahme: Im Wesentlichen geht es um die Frage, ob denn das neue Gotteslob in Rom gut aufgehoben war - und das angesichts eines letztlich entscheidenden Kardinals, der nicht nur durch eine gewisse Nähe zur Piusbruderschaft auffiel.
Glaubt man verschiedenen seriösen Darstellungen, so konnten sich die deutschen Bischöfe in diesem konkreten Fall gegenüber dem vatikanischen Ansinnen, Oosterhuis aus dem Gotteslob zu verbannen, zielführend durchsetzen. Vielleicht erklärt sich so auch die überlange Wartezeit auf die römische Recognitio. Der von Bischof Hofmann geäußerte Satz "Das neue Gotteslob wurde nicht in Rom vorgelegt" irritiert gleichwohl. Er mag an eine gewisse Sophistik erinnern, die aufhorchen lässt.
Wie gesagt: Die quasi bis zuletzt an den Tag gelegte Geheimhaltung des genauen Gotteslob-Inhalts geriet zur Realsatire. Man konnte das Buch wohl bereits bestellen, obwohl der Inhalt noch nicht einmal multipliziert wurde. Das als "Geheimes Gebet- und Gesangbuch" wahrgenommene Projekt ließ viele Betrachter ratlos zurück. Zudem kann der vorgebliche Diskurs mit der Basis angesichts handverlesener und homöopathisch dosierter Testgemeinden der Teil-Probe-Publikation (12/07-05/08) a posteriori eher traurig stimmen. So manchem erscheint somit das neue Opus wie eine Verordnung "senkrecht von oben" (wenn man mal eine Barthsche Diktion entfremden darf).
Neues Gotteslob & Druckdesaster? |
"Hier sind unsere Organistinnen und Organisten aufgerufen, sich rechtzeitig und gründlich mit den überarbeiteten und neuen Orgelbegleitsätzen zu befassen" (Bistum Limburg)
Dem Vernehmen nach sollten ursprünglich bereits ab März 2013 erste Ansichtsexemplare für verantwortliche Priester (lt. einer offiziellen Darstellung des Erzbistums Paderborn) in Umlauf kommen. Ist das Klerikalismus und eine Nicht-Achtung der Kirchenmusiker? Hier wäre auch anzumerken, dass angesichts der zum überwiegenden Teil nebenamtlichen Kirchenmusiker insbesondere die neuen Orgelbücher dringendst verfügbar gemacht werden sollten, da sehr lange Lernzeiten einzukalkulieren sind. Das offenbar notwendige Warten bis zum Januar 2014 mutet grotesk an. Hauptberufliche mögen diesen Perspektivwechsel verlernt haben. Apologeten, die jetzt einwenden, dass man doch in einer Übergangszeit die alten Orgelsätze weiterhin benutzen kann, mag man nur bedingt Recht geben: Jedes dritte Lied wurde wohl ausgetauscht, übernommene Lieder wurden z.T. verändert.
Apropos Orgelbuch & Stammteil: Wie aus dem Bistum Passau vermeldet wurde, dürften einige Herausforderungen auf die Praktizierenden in den durchschnittlichen Gemeinden zukommen: "Der Vorsänger Gesang (K) dupliziert im Orgelsatz die Melodie nicht mehr, sondern trägt und unterstützt den Vorsänger mit einer ein- bis mehrstimmigen und selbstständigen Vorsängerbegleitung. In diesen Fällen unterschiedlicher Rollenverteilung in einem Lied haben wir zumindest für den K-Teil eine neue Begleitung geschrieben. Dies trifft für viele Stücke des Ordinariums oder der Kehrverse zu. Völlig neu wurde dementsprechend die Begleitung des gregorianischen Chorals angelegt." Musikalisch ist das gewiss interessant. Aber es stellen sich die Fragen: Ist's auch klug? Oder haben hier ferne Experten entschieden? "Das Bessere ist der Feind des Guten" hätte wahrscheinlich Voltaire geantwortet.
"Ein neues Gesangbuch ist eine gewaltige Umstellung!" oder: "Das farbenfrohe Etui mit Logoaufdruck ist passgenau aus trendigem Neopren geschneidert und bewahrt dank des weichen Innenfutters vor Stößen"
Die unmittelbare Vorlaufphase des neuen Gotteslobs wirkt leicht unkoordiniert bis durchaus chaotisch. So zeigen sich deutliche Probleme: Das erste sog. Monatslied mit der Nr. 1 "Heilig" von Oliver Sperling wurde wohl mit merklicher Verzögerung und lediglich in der Melodiefassung auf der offiziellen Seite des Deutschen Liturgischen Instituts veröffentlicht. Heute ist es auf dieser Seite nicht mehr zu sehen. Nicht nur auf YouTube kann man folglich mit einer gewissen Fremdscham sehen und hören, wie notwendig die zeitnahe Verbreitung eines profunden und zugleich einfachen Orgelsatzes gewesen wäre.
Viele Kirchenmusiker und Multiplikatoren, die nun endlich einmal etwas von den Monatsliedern gehört haben, fragen sich, wo denn die weiteren Gesänge mit einer gewissen Vorlaufzeit verfügbar sind: Die offizielle Liturgie-Seite hilft hier nur bedingt weiter. Sie mag fast als Anmutung empfunden werden, so wie auch manche Bistumsseite im Netz ("Welche Umschläge, welche Preise?") eher als Frechheit gewertet werden könnte. So gibt es Kirchenmusikreferate, die das
Thema "Neues Gotteslob" offenbar mit keiner Silbe auf ihrer Homepage erwähnen. Insofern ist wohl der katholische Verlag nur zu gut zu verstehen, der jetzt ein kleines Einführungsbuch mit den diplomatischen Worten herausgab: "Ein neues Gesangbuch ist eine gewaltige Umstellung! Um Ihnen diese zu erleichtern, wird
das neue Gotteslob hier im Detail vorgestellt".
Das überlange Warten auf das römische Placet oder rechtliche Probleme bei einer Monatslieder-Verbreitung via Internet mögen hier nur bedingt als Entschuldigung anerkannt werden, da insgesamt wohl hinreichend Vorbereitungszeit vorhanden war, um verlässliche Bezugsstellen für die heute vernehmlich wenig informierten Seelsorgeeinheiten zu benennen. Einige Bistümer haben unterdessen dieses Desiderat erkannt und arbeiten beflissen an einem besseren und zuweilen auch vorbildlichen Informationsfluss, doch die überdiözesane Koordination fehlt augenscheinlich. Das ist sehr bedauernswert, denn immerhin heißt dieses große Projekt "Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch".
Eines scheint man auf der hauptamtlichen Funktionärsebene noch nicht recht verstanden zu haben: Es ist die motivationspsychologisch zu begreifende Stellschraube einer Identifikation der vor Ort Ausführenden mit dem Projekt "Neues Gotteslob", die es in den Gemeinden multiplizieren sollen. Wird man seitens der Verantwortlichen noch die Zielgerade erreichen können oder rechnet man schlichtweg mit einer gewissen preußischen Pflichtmentalität? Das neue Gotteslob besitzt eine ekklesiologische und auch sozialpsychologische Folie.
Subjektive Liedauswahl? GL 467 "Wir glauben an den einen Gott" nicht mehr im Stammteil ...
Für die möglichen privaten Käufer des neuen Gotteslobs stellt sich hingegen immer noch die Frage: Hat das verordnete Buch einen süddeutsch-österreichischen Retro-Touch (und etwas NGL nebst Taizé zur Beruhigung) oder ist's der große Wurf, der mittels Gesang die spürbaren Lagerbildungen in den Kirchen gar etwas heilen könnte? Der vernehmlich rückwärtsgewandte Impetus des neuen Österreichteils irritiert zumindest (Stichwort Haydn- bzw. Schubert-Messe und dergleichen). Welcher Teufel hatte die klandestin wirkenden Gotteslob-Spezialisten geritten, untadelige und höchst verbreitete Lieder aus dem Stammteil zu tilgen, so zum Beispiel auch GL 467 "Wir glauben an den einen Gott" (Quack)?
Wenn man angesichts spiritueller Fragestellungen betrachtet, dass beispielsweise das unglaubliche Retro-Schmankerl bzw. Schlesier-Beerdigungs- oder Titanic-Lied "Näher, mein Gott zu dir" neben manch anderem nicht mehr vermittelbaren Kitsch Einzug hielt, mag man mit dem Kopf schütteln und einen doch sehr persönlichen Geschmack unterstellen. Franz Schuberts in den Stammteil aufgenommenes "Wohin soll ich mich wenden" (ja, Sie lesen richtig!) gerät hier zum unfreiwillig komischen Motto.
Babylonische Liederverwirrung durch Retro-Fassungen? "Natürlich mussten Fehler beseitigt werden, wie etwa die kurzen Auftakte beim Lied Maria, breit den Mantel aus" (Franz Karl Praßl)
Zum Lied "Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein" im Gotteslob 2013 findet sich eine schlichte Randnotiz aus dem Erzbistum Köln: "Pausensetzung verändert, Text geringfügig verändert, Fassung Einheitslieder 1947". Unterstellen wir zunächst einmal freundlich die Stärke dieser alten Fassung, insbesondere hinsichtlich der Taktschwerpunkte.
Im Gesamtblick dürfte man jedoch ein klein wenig besorgter sein. Die offensichtlich gar nicht so seltenen Änderungen - wie ansonsten von den Verantwortlichen gerne beteuert - haben fließende Härtegrade: Es reicht von "Text geringfügig verändert" über "Pausensetzung verändert" bis zu "Rhythmus verändert, einzelne Strophen verändert". Für so manchen dürfte die vermeintlich geringfügige Textänderung von "O wunderbare Speise" zur alten Fassung "O heilge Seelenspeise" bereits zu markant (und in seiner Retroperspektive als eindeutig zu betrachten) sein.
Deutlich sei an dieser Stelle gesagt: Die rhythmische Veränderung eines eingesungenen Gemeindeliedes als "geringfügig" zu bezeichnen, erscheint grundsätzlich sehr problematisch. So wird wohl auch die nunmehr wieder vorhandene alte Fassung des Liedes "Ihr Freunde Gottes allzugleich" (E-Lied 1947) noch lange die Gemeinden metrisch beschäftigen. Die Lernpsychologie lehrt: Umlernen ist höchst aufwändig.
Viele fragen sich bereits jetzt: Was kommt auf uns durch die vorgenommenen Veränderungen von Rhythmen, Pausen und Texten bei den seit 1975 eingesungenen Liedern zu? Sollen die mühsamen, u.a. auch ökumenischen(!) Konditionierungen der letzten Jahrzehnte - so ist z.B. "Vom Himmel hoch" nunmehr in der katholischen Version ohne Achtel-Auftakte zu singen - ad absurdum geführt werden? Insbesondere die offensichtlich zahlreichen Pausenänderungen (wir sprechen jetzt nicht von den Zäsuren; sic!) dürften so einige Gemeinden erheblich verunsichern.
Kenner der hymnologischen Szene wissen um die Gotteslob-Diskussionen der 70er-Jahre. Hier sei pars pro toto nur der Name des Kirchenmusikers Winfried Offele aus Essen genannt, der u.a. die damaligen Diskurse belebte; wahrscheinlich wollte man mit der jahrelangen Geheimhaltung der Arbeit am Gotteslob 2013 genau das vermeiden, was mit dem Gotteslob 1975 mitnichten zu vermeiden war: die Diskussion um nötige oder unnötige Umlernprozesse der Gemeinden.
Letztlich haben wieder einmal alle Kirchenmusiker nun den Schwarzen Peter in der Hand, insbesondere diejenigen, die ihre Gemeinden in rhythmischer Hinsicht über lange Zeit präzise erzogen haben. Beim verunsicherten Gottesdienstsänger wird leider zum Teil die Botschaft ankommen: Aha, jetzt dürfen wir nicht nur "Maria, breit den Mantel aus" wieder so singen wie früher! Demgegenüber mag man hier nach den teilweise für Gemeinden unsingbaren neuen Sanctus-Vertonungen gar nicht mehr fragen.
Liederdatenbank für alle Gemeinden! "Das individuelle Liederbuch für die Pfarrei ist längst Wirklichkeit"
Wie so oft bleibt es die Aufgabe der Basis, das Beste aus der Sache zu machen und zu hoffen, das alles irgendwie doch gut wird. Der Gedanke einer möglichen Verweigerung scheint bei einem beachtlichen Teil der Betroffenen nach wie vor in vielfältigsten Nuancen zu bestehen. Die Zeit eines katholischen Einheitsgesangbuches scheint eher abgelaufen zu sein. Abseits der Frage "Brauchen wir überhaupt ein neues Gotteslob?" verlässt sich mancher auf das Prinzip: Schaun' wir mal und hoffen das Beste.
Eine Liederdatenbank für alle Gemeinden wäre indes eine notwendige und wirkliche Innovation, wie sie der Passauer Kirchenmusik-Referatsleiter und ehem.
Domkantor Heinz-Walter Schmitz bereits 2002 sehr überzeugend forderte. Allerdings sollte diese dann ohne die bekannten Expertenspielchen à la "Wir ändern hin und wieder einmal nicht nur eure Noten" ihren Dienst tun.
Auch Prof. Dr. Hermann Kurzke (Mainz) mag in diesem Zusammenhang zitiert werden: "Ich denke, dass man im Zeitalter des Internet nicht mehr unbedingt ein Gesangbuch brauchen wird, das alle Lieder enthält." Auf katholisch.de hat man allem Anschein nach seine Ansichten gelöscht. (mpk - Sommer 2013)