Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche

                   ISSN 2509-7601

  

                                                                                                             

Leichte Orgelwerke (mit/ohne Pedal): Zahlreiche Noten-Tipps zu Intonationen, alternativen Begleitsätzen, liedgebundenen Bearbeitungen und freien Werken für Einzug/Auszug und Kommunion/Abendmahl unter besonderer Berücksichtigung der alltäglichen Praxis mit kurzen Übezeiten (inkl. exemplarischer Vorschau-Seiten)  mehr      

Newsticker: Digitalorgel & Orgelsoftwaresampler (GrandOrgue, Hauptwerk, Sweelinq etc.)  mehr

Orgeljournal-Noten: - Hochzeitsmusik - Menuett - Herz-Jesu-Blues - Power Chords - BACH Trigger - Segne du, Maria - Pas de Danse Macabre - Last Verse Harmonisation - Soundtrack - Walzer für Orgel  mehr

             
                                                                                                                                                             


Best of Orgelforum            

Die bekannte Austauschmöglichkeit "Orgelforum" wurde am 10.08.2010 geschlossen. Zunächst war folgende Begründung auf der Seite zu lesen:

„Liebe Orgelforum-Mitglieder und Leser, aus gegebenem Anlass müssen wir das www.orgelforum.de komplett schließen! Um weiteren Ärger auf unserer Seite ab zu wenden, wird das www.orgelforum.de in der bis heute stattgefundenen Form geschlossen. Wir überlegen, wie wir in Zukunft für echt interessierte und begeisterte Orgelfreunde ein Forum zur Diskussion rund um das tolle Thema ORGEL aufbauen. Wir danken allen Freunden für die nun fast 50.000 postings und tollen Berichte. Wir bitten Sie keine email-Anfragen warum und wieso zu senden.“   

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Kostenfrei: Orgelnoten, Chornoten, Orgel-MP3s, Chor-MP3s  mehr

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Tipp zum Thema Digitalorgel & Forum

Internetforen zum Thema Orgel - egal ob akustisch oder digital - sind wortgewordene Schrebergartenkolonien. Es gibt Platzhirsche, graue Eminenzen, Pöstchenaffine, Wadenbeißer und Strippenzieher. Und auch den gemeinen User, der vieles für okay hält, weil er von mancherlei Vorgängen nichts mitbekommt oder es schlichtweg nicht möchte. Seit 2005 ...  mehr 

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Persönlicher Brief Gerard Bunks vom 3.9.1944 im Nachlass seiner Orgelschülerin Liesel Kreienbaum (geb. Budde) gefunden: Dem Vernehmen nach soll der Hinweis auf vorhandenes Material im Nachlass der Schülerin bei der Gerard-Bunk-Gesellschaft keinerlei Reaktion hervorgerufen haben.  Veröffentlichung in Vorbereitung

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Dem Vernehmen nach war eine anwaltliche Abmahnung der Auslöser für die Schließung dieser Einrichtung. Indes kann man sich nach wie vor des Eindrucks nicht erwehren, dass die Orgelbaumeister Jäger und Brommer keine hinreichende Motivation mehr besaßen, ein Forum mit stereotyper Nörgelei über diverse firmenfremde Orgelbauprojekte und zugleich auffälliger, jedoch wenig konstruktiver Kirchenkritik zu betreiben, da somit der beabsichtigte Orgelorum-Werbefaktor angesichts der gemeindlichen Auftraggeber hin und wieder sehr fraglich wurde. Weiteren Insider-Informationen zufolge soll "Waldkircher Orgelbau - Jäger & Brommer" auch auf lange Sicht kein Interesse mehr haben, die genannte Seite jemals wieder in Betrieb zu nehmen.   

Das Off-topic-Dilemma der Orgel-Foren      

Ein Werbe-Forum ist mit der Synopse vernetzter Orgel- und Kirchen-Themen gewiss auf Dauer ebenso überfordert wie ein schmalspuriges Orgelfachwissen-Forum langweilig sein dürfte. Zum Teil war die Einstellung dieser Austauschmöglichkeit bedauerlich, da doch hin und wieder über interessante Dinge aus der Orgelwelt inmitten einer Kirche des Alltags geschrieben wurde. Bedauerlich ist auch, dass heikle und durchaus politische Themen wie z.B. Domorgel Speyer, Zwangsarbeiter und Minenopfer oder Macht, Sex & Kirche dort keine integrative Würdigung mehr erfahren, denn: Kirchenmusik ohne konkret gelebte Kirche gibt es nicht. Das zeigt sich insbesondere auch am Werden und Wachsen, Planen und Entscheiden hinsichtlich des neuen katholischen Gebet- und Gesangbuches Gotteslob.    

Das Orgelforum und der nicht-kommerzielle Neustart  

Die Nachfolgeseite schien weitaus weniger kommerzielle Absichten zu besitzen. Sie wurde von der deutschen Kirchenmusikerin Gudrun Kollerics-Meyer (tätig in Vaals/NL) rechtlich verantwortet und unterhalten. Sie sollte dem Vernehmen nach als private Initiative verstanden werden. Dieses Ansinnen darf auch heute noch als überaus honorig bewertet werden.


Das Forum wurde am 27.08.2011 für unregistrierte Gäste gesperrt. O-Ton: "Aus gegebenem Anlaß muß ich leider das Forum etwas gegen unregistrierte Gäste, die beleidigende Mails an Forenmitglieder verschicken, abschotten. Das ist der Grund, warum ich keine Gäste mehr zum nur Lesen zulasse. Ich denke, ich stoße da auf allgemeines Verständnis.

Ein großer Teil der ehemaligen Orgelforum.de-Aktiven hatte sich in diesem Nachfolge-Forum wieder platziert. Aufgeweckte Leser hatten durchaus die Gelegenheit, folgende Worte zu zitieren: "Inwiefern sich die des Öfteren im Orgelforum gruppendynamisch sekundierten und hochkultürlich gebenden Wadenbeißereien nebst suggestiver Überheblichkeit in geordnete Bahnen lenken lassen, bleibt indes abzuwarten."

Die Gefahr der genannten Verhaltensstereotypen in derlei Foren ist gewiss nicht ganz abzustreiten: An Pawlow erinnernde Reizthemen wie vermeintliche Eigenwerbung, Neues Geistliches Lied, alternative Gottesdienstformen, Hochzeiten, Orgelprospektgestaltungen, Digitalorgel, Orgelpop und dergleichen stehen jedenfalls stets zur Verfügung und werden zugunsten einer plakativ wertethischen Tyrannei der Orgel im Da-capo von Frescobaldi bis Widor gerne aufgegriffen.

"Meinungs-Phalanx" und "Grundprofil der Kirchenmusik"?

Der sensible Leser konnte nach geraumer Zeit einen Eindruck davon erhalten, wie sich hier Meinungsbildung und Gruppendynamik stets die Hände reichten. Ein jüngerer Teilnehmer analysierte einst Folgendes: "Dieses Forum ist eben manchmal in zwei Lager geteilt. Eine Altherrenriege, die sich gegenseitig die Bälle zuschiebt und sowieso schon lange und mit Sicherheit weiß, was richtig und was falsch ist ... und der "Rest", der sich ab und zu einmischt und staunend Fragen stellt. Als ich hier mal meine kirchenmusikalischen Vorstellungen preisgegeben habe, durfte ich auch sofort Bekanntschaft mit dieser "Meinungs-Phalanx" machen." 

Eindrücke dieser Art schienen nicht selten zu sein. Ein bekannter Konzertorganist schilderte seine Meinung zum Forum auf folgende Art und Weise: "Von was ist denn in dem Orgelforum mal jemand begeistert, fasziniert oder gar im Inneren berührt? Das Zerlegen, Zerreden, Madigmachen nimmt einen Raum ein, dass man meinen möchte, hier habe man es mit dem Grundprofil der Kirchenmusik zu tun." (Rechtschreibung des Zitats korrigiert)           

Peinliche Kollegen-Schelte: Männer- oder Neidhammel-Forum?     

Viele Beobachter sprachen im Zusammenhang mit dem genannten Forum vom sog. Orgelpurismus, der hier eine oftmals als "typisch deutsch" wahrgenommene Profilierung erfuhr. Zuweilen schien die überwiegende Zahl der Threads in einigermaßen akzeptabler Weise ihren Gang zu nehmen, wenngleich manch prominenter Kirchenmusiker oder sog. Orgelsachverständiger vor intellektuell ernüchternden und mitunter auch höchst peinlich-launigen Postings keineswegs zurückschreckte. Von einem männerdominierten Stammtisch-Forum, wenn nicht gar von einem Neidhammel- oder Läster-Chat konnte zuweilen die Rede sein.

--->>> zur Playlist "Best of Orgeljournal"  

"Ich glaube, er versucht ins Guiness Buch zu kommen als der Mensch der am öftesten das gleiche Stück im Fernsehen vorgespielt hat." Das war das intellektuell offensichtlich schlicht anmutende Posting eines recht bekannten Domorganisten zu den Fernsehauftritten von Cameron Carpenter. Abgesehen von der Tatsache, dass besagter Kirchenmusiker die von Carpenter für die Orgel arrangierten Chopin-Etüden nicht recht zu unterscheiden wusste (und insofern die Behauptung sachlich-fachlich schlicht falsch war), mag diese beispielhafte Einlassung hier unkommentiert bleiben. 

In unregelmäßigen Abständen geschah in diesem Forum das, was vermutlich immer wieder als recht unterhaltsam wahrgenommen wird: Die Gruppendynamik kippt und Pöbeleien feiern fröhliche Urständ. Gewiss scheint auch eine eilige Schriftsprache die sinnvolle Kommunikation nicht gerade zu erleichtern.

Beispielhafter Stress im Streit: Foto-Outing als absolutes No-Go  

So wirkte es pars pro toto sehr bis äußerst(!) unfein, wie ein angeblich ehemaliger Moderator auf den inhaltlichen Widerspruch zu dem von ihm höchstpersönlich geförderten und zugleich millionenteuren Orgelprojekt seiner Dom-Heimatstadt reagierte: Ein argumentativ Entgegnender wurde von ihm (beide schrieben mit ihrem jeweiligen Forennamen) offensichtlich mit Klarnamen, Portraitfoto und weiteren entsprechenden Kommentaren in einem gefühlten Wutausbruch bloßzustellen versucht. Auch der Hinweis, dass der Widersprechende es doch schließlich mit einem wirklichen Rechtsanwalt zu tun hätte, sollte wohl einen einschüchternden Eindruck erwecken. Der dem beachtlichen Orgelprojekt argumentativ Widersprechende ließ sich jedoch keineswegs einschüchtern und schrieb gänzlich unbeeindruckt weiter, was in der beschriebenen Szene nicht selbstverständlich ist. 

Immerhin wurde von manchen Usern die durch den Rechtsanwalt vorgenommene Einstellung eines deutlichen Portraitfotos als unglaublich wahrgenommen (Zitat: "an Niveaulosigkeit nicht zu unterbieten"). So fiel auch die spätere und sehr reuige Entschuldigung des Rechtsanwalts nebst Bitte um Accountlöschung auf. Der wohl archivierte Thread dürfte heute wegen der umfangreichen administrativen Löschungen in seinem Wachsen und Werden nicht mehr verständlich sein. Gewiss können auch deutliche berufliche Interessen - nach offensichtlicher Abregung des unprofessionell erhitzten Gemüts - eine Bedeutung erhalten haben.  

Frage bezüglich der geschlossenen Gesellschaft   

Es stellt sich dem am Phänomen Orgel und Kirchenmusik Interessierten die Frage, ob ihm der durchaus zu unterstellende Sachverstand der beteiligten Szenemitglieder es wert ist, sich einer derartigen und offenbar problematischen Gruppendynamik auszusetzen.

Einige Orgelforum-Beiträge besaßen gleichwohl überdurchschnittlich informativen Charakter. Insbesondere die (auffällig lukullisch erweiterten) Fotobeiträge in Verbindung mit sprachlichem Geschick schienen oft und allzu schnell in Vergessenheit zu geraten. Im unstrukturierten Dschungel des Forums fristen diese Artikel häufig ein unentdecktes Dasein, was leider auf die völlig veraltet und ungeordnet bis chaotisch wirkende Foren-Software verweist. Ein Thread über eine innovativere Seitengestaltung des Forums wurde offenbar ohne Angabe von Gründen durch die Administratoren geschlossen.    

Völlig zerfaserte Szene 

Das Nachfolge-Forum sollte wegen der genannten Querelen bereits gegen Ende 2012 geschlossen oder ggf. in andere Hände gegeben werden. Aus besonderen privaten Gründen wurde es am 16.11.2013 definitiv geschlossen und die URL lt. Administration an einen kommerziellen Anbieter veräußert. 

Die weitere Beobachtung lässt durchaus den Eindruck zu, dass sich die ehemalige Orgelforum-Szene umfangreich diversifiziert hat und nunmehr der notwendige Drive fehlt, der eine belebende Diskussionskultur mit dazugehöriger Außenwirkung gewährleisten könnte.  (mpk)       

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Ein Kommentar zu Orgelforum.de

(aus dem Orgeljournal-Archiv)  

Mal ganz im Ernst, das Orgelforum ist ein Werbeforum! Entschuldigung, was sollte es denn sonst sein (lat. forum, Marktplatz)? Es verschafft dem Betreiber einen gehörigen Wettbewerbsvorteil in einem langfristig abgängigen Wirtschaftszweig. Dazu kann man den Verantwortlichen eigentlich nur gratulieren, hatte man doch mit der Idee "Orgelforum.de" einen guten Riecher zur rechten Zeit. Jeder Poster sichert mit jedem Posting diesen Wettbewerbsvorteil. So sollte es ein Geben und Nehmen darstellen. Leider ist dieses nicht jedem Beteiligten bewusst. Selbst mit diesem kritischen Beitrag wird er gesichert.

Mir fällt indes auf, dass einige Orgelforum-Poster für sich selbst (auch kommerziell) werben dürfen. Es wird nichts angemahnt. Ganz im Gegenteil, es wird von anderen Postern deutlich begrüßt und multipliziert („uns’ N.N.“). Andere scheinen hingegen ganz und gar nicht zu diesem Kreis (von Clique möchte ich nicht sprechen) zu gehören und werden umgehend und nachhaltig angemacht (von Mobbing möchte ich auch nicht sprechen). Das halte ich für mehr als höchst beachtlich. Man könnte diese Beobachtungen vernachlässigen, wenn sie denn keine hohe multiplizierende Wirkung besäßen.  

Nur ein Beispiel von vielen ... (Einige der Antwortpostings sollte man hinsichtlich des Werbefaktors genauer lesen! Das ursprüngliche Posting wurde vermutlich gelöscht.)

Letztlich gibt es z.B. keinen moralischen Unterschied zwischen einem Verweis auf eine fremde oder die eigene CD. Die Wadenbeißerei in manchen Threads wirkt recht ernüchternd – auch ob eines gewissen Mindestniveaus intellektueller Art. Jegliche Werbung, die uns tagtäglich begegnet, besteht aus Eigenwerbung: Was ist daran verwerflich?   

Mir persönlich ist in diesem mitunter lesenswerten Werbeforum jeglicher Hinweis zum großen Themenfeld Orgel sehr willkommen: Das reicht von der Intonation bis zur CD, von pneumatischen Systemen bis zum hörbaren Effekt von Orgelreinigungen bis zu vernetzten Themen ekklesiologischer und liturgischer Art nebst Verweisen auf (eigene) YouTube-Kanäle. Das Thema Orgel nicht integrativ zu betrachten, wäre eine Beschränkung, die zur Beschränktheit verführt. „Nothing for ungood“, oder wie hätte es ein deutscher Außenminister vielleicht gesagt? Eine Signatur-Verlinkung ist das Mindeste, was ich als Privat-Enthusiast für ein Posting in einem monetarisierten Forum verlange, wenn ich denn Lust dazu habe, als Autor Werbung für ein Orgelforum zu betreiben.

Ach, da war noch etwas: Meines Wissens werden die Orgeln von Jäger & Brommer selten bis gar nicht in diesem Forum besprochen. Eigenartig.  (mpk)                                                                                    

                                                                                                                                 

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